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Die „Anthroposophie“ als „Wissenschaft vom Menschen“ verbindet naturwissenschaftliche mit geisteswissenschaftlichen Konzepten. Nach Steiner besteht der Mensch aus vier Wesensgliedern, die zusammengenommen alle Bereiche des Lebens umfassen. Diese Wesensglieder sind:
Mit dem physischen Leib ist der Körper gemeint, mit seinen Organen und Stoffwechselvorgängen. Der ätherische Leib stellt die Lebenskraft dar, während der Astralleib für das bewusste Empfinden verantwortlich gemacht wird. Das Ich ist die Persönlichkeit des jeweiligen Menschen. Je nachdem, wie die vier Wesensglieder miteinander in Wechselwirkung stehen, sorgen sie für Gesundheit oder Krankheit. Erkrankungen, die den Menschen heimsuchen können, werden in der anthroposophischen Medizin nach diesen vier Wesensgliedern kategorisiert. Die anthroposophische Medizin versteht sich als integrative Heilkunde. Sie betrachtet den Menschen im Ganzen mit seinen Lebensumständen, seiner Ernährungsweise, seinem Umfeld und seinen physischen und psychischen Eigenschaften. In der anthroposophischen Medizin wirst du darüber hinaus als Partner gesehen: Zusammen mit deinem Arzt und den Therapeuten erarbeitest du ein Therapiekonzept, das dauerhaft deine Lebensenergie stärken und die Selbstheilung fördern soll.
In der anthroposophischen Medizin besitzen Heilpflanzen einen hohen Stellenwert. Aber nicht nur Pflanzen dienen als Heilmittel, auch tierische Substanzen, Mineralien und Metalle finden Anwendung. Ähnlich wie in der Homöopathie erfolgt eine Verdünnung der Grundsubstanzen. Allerdings werden auch häufig verschiedene Grundstoffe miteinander kombiniert. In der anthroposophischen Medizin sind die Heilsubstanzen bestimmten Organen und Planeten zugeordnet. Kombiniert der Anthroposoph Pflanzen und Metalle mit der gleichen Zuordnung, soll das die Wirkung verstärken. Für die Verarbeitung der Heilsubstanzen kommen diverse Prozesse zur Anwendung. Hierzu gehören das Verschütteln und Zerreiben, das Schmelzen oder Verdampfen sowie das Destillieren und Extrahieren. Anthroposophische Heilmittel können oral eingenommen, äusserlich aufgetragen oder injiziert werden. Dein Arzt wird, abhängig von deinem Beschwerdebild, die passende Verabreichungsmethode wählen.
Die anthroposophische Medizin versucht mit ihren Therapien die vier Wesensglieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dies kann vorbeugend erfolgen oder während einer Krankheit, um diese zu heilen. Heilmittel, die eingesetzt werden, wirken ausgleichend. Sie sollen die Dominanz von einer der vier Komponenten unterdrücken oder ein zu schwaches Wesensglied stärken. Sind die Wesensglieder ausbalanciert, besteht eine Einheit aus Körper, Seele und Geist. Ist dies der Fall, sind gute Voraussetzungen für die Heilung gegeben. In der anthroposophischen Medizin sollen schulmedizinische Therapieverfahren (zum Beispiel Medikamente) in Kombination mit der Naturheilkunde und den nicht-medikamentösen Methoden, wie Kunst- oder Bewegungstherapien, den gesamten Menschen heilen. Gerade die intensive Betreuung durch Therapeuten und Ärzte hat Auswirkungen auf die Psyche des Patienten und stärkt das Selbstvertrauen und die Selbstwahrnehmung, wodurch die Genesung bewirkt werden kann.
Es existieren zahlreiche anthroposophische Einrichtungen wie Kliniken und Institute, in denen sich Ärzte und Therapeuten zusammengeschlossen haben, um die integrative Heilkunde zu praktizieren. Die Ärzte besitzen ein abgeschlossenes Medizinstudium, ergänzt um eine Zusatzqualifikation in anthroposophischer Medizin. Zur Ausbildung gehören sowohl das Wissen um die unterschiedlichen Dimensionen der Naturheilkunde mit der Wirkung der Heilpflanzen als auch eine Fachkompetenz, die die geisteswissenschaftlichen Aspekte der Anthroposophie betrifft. Therapeuten aus den verschiedensten Bereichen arbeiten mit den Ärzten zusammen und führen die nicht-medikamentösen Therapien durch.
Das Ziel der Therapien in der anthroposophischen Medizin ist es, die Wechselwirkungen zwischen den vier Wesensgliedern im behandelten Menschen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dazu nutzen Anthroposophen und Therapeuten verschiedene Therapiekonzepte, darunter:
Eine bekannte naturheilkundliche Therapie der anthroposophischen Medizin ist zum Beispiel die Misteltherapie. Mit der Misteltherapie werden seit Jahrzehnten Patienten mit Krebserkrankungen behandelt. Bei dieser Methode spritzt der Arzt wässrige Mistelextrakte unter die Haut des Erkrankten. Die Behandlung setzt sich zusammen aus einer Einleitungs- und einer Erhaltungsphase. Insgesamt läuft sie über einen Zeitraum von fünf bis sieben Jahren. Den Inhaltsstoffen der Mistel werden tumorhemmende Eigenschaften zugeschrieben. Ausserdem sollen sie die Abwehrkräfte des Patienten unterstützen. Anwender berichten auch von einer Verbesserung der Lebensqualität durch die Behandlung.
Die anthroposophische Medizin gilt nicht als Alternative zur Schulmedizin, sondern versteht sich Ergänzung zu dieser. Ärzte, die sich mit der anthroposophischen Lehre befassen oder eine Zusatzqualifikation erlangt haben, nutzen die Heilkunde therapiebegleitend bei jeder Art von Erkrankung. Chronische und auch akute Krankheitsbilder können damit zusätzlich zur schulmedizinischen Therapie anthroposophisch behandelt werden. Jedoch wird der Arzt zunächst eine Diagnose stellen und ein konventionelles Therapieschema entwickeln, bevor Methoden der anthroposophischen Medizin hinzukommen. Vor allem psychosomatische Krankheiten sprechen gut auf anthroposophische Therapien an. Aber auch bei vielen anderen Erkrankungen hilft die ganzheitliche Betreuung bei der Stärkung der Psyche und der Aktivierung der Selbstheilungskräfte.
Krankenversicherungen übernehmen unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für die anthroposophischen Behandlungen. Da sich immer mehr Menschen für Komplementärheilmethoden interessieren, sind diese Therapieformen inzwischen fester Bestandteil des Leistungskatalogs der Krankenversicherer. Zwischen 80 und 100 Prozent der Kosten können – Stand 2020 – übernommen oder erstattet werden. Als Voraussetzung dafür muss eine Indikation vorliegen und der betreuende Arzt muss über eine Zusatzqualifikation in anthroposophischer Medizin verfügen. Um sicherzugehen, solltest du jedoch bei deinem Versicherer Informationen einholen, welche Leistungen und Therapieverfahren in deinem Tarif enthalten sind.
Pathologie – was ist das eigentlich? Was machen Pathologen und was bedeutet der Begriff? Die Pathologie beschäftigt sich mit der Entstehung, den Ursachen und dem Verlauf von Krankheiten – sowie den hierfür oft durchgeführten Gewebeuntersuchungen. Das heisst, die Pathologie ist vor allem ein Teilbereich der Medizin, der zur Erklärung und Abklärung von Erkrankungen wichtig ist. Auch die Obduktion einer Leiche wird von einem Pathologen vorgenommen, der nach den natürlichen Todesursachen sucht. Diese Aufgabe ist nicht zu verwechseln mit der Tätigkeit eines Rechtsmediziners. Pathologen sind somit spezialisierte Fachärzte.
Wenn es um Erkrankungen geht, ist für viele Patienten die Entscheidung nicht einfach, ob sie sich schulmedizinisch oder naturheilkundlich behandeln lassen sollen. Sie müssen daher abschätzen, ob sie mehr Vertrauen in die eine oder die andere medizinische Behandlungsform haben. Die Tendenz geht dabei immer mehr zu den schonenden Naturheilmethoden. Die therapeutische Professionalität ist hier für die Öffentlichkeit durch die Registrierung im Erfahrungsmedizinischen Register und durch das zugehörige Qualitätslabel transparent festgehalten. Das Label wird nach Prüfung jährlich neu vergeben.
Eine Blutegel- oder auch Hirudotherapie ist zugegebenermassen etwas gewöhnungsbedürftig und der Patient muss sich mit dem Gedanken erst anfreunden, dass sich die kleinen Blutsauger an ihm festbeissen und sich an seinem Blut laben. Dabei ist diese Therapie in der Naturheilkunde schon seit Jahrhunderten eine effektive Behandlungsmethode für eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen. Hirudo medicinalis heisst die Art Blutegel, die zu medizinischen Zwecken am Menschen eingesetzt werden. Sie werden in speziellen Zuchtteichen kultiviert und einmalig in der Therapie eingesetzt, sodass sie keine Krankheitserreger in sich tragen. Hier bekommst du Antwort auf die wichtigsten Fragen zu dieser aussergewöhnlichen Therapie.
Seit Tausenden von Jahren nutzen Kräuterkundige und Ärzte die Heilkräfte von Pflanzen, um Menschen zu helfen. Das Wissen und die Anwendung von Pflanzen als Heilmittel begleiten die Medizin also von Anfang an. Wer eine Phytotherapie Ausbildung in der Schweiz anstrebt, den bereiten Seminare und Weiterbildungen auf einen spannenden Beruf mit Tradition vor. Doch was muss ich mitbringen, um Phytotherapeut zu werden? Was lernen Naturheilpraktiker und medizinische Fachleute in den Fortbildungen? Wir haben uns das Thema Phytotherapie Ausbildung in der Schweiz einmal näher angesehen und beantworten die wichtigsten Fragen.
Wenn es um die Linderung von krankheitsbedingten Symptomen und Beschwerden, aber auch um die Erhöhung der eigenen Leistungsfähigkeit geht, vertrauen immer mehr Menschen auf alternative Heilmethoden. Viele entscheiden sich bei der ganzheitlichen Behandlung für die Kinesiologie, die mehr und mehr nachgefragt wird. Wer sich zum Kinesiologen ausbilden lässt, wählt daher einen Beruf mit Zukunft. Alles, was du über die kinesiologische Ausbildung in der Schweiz wissen solltest, welche Voraussetzungen du erfüllen musst und welche Schwerpunkte die Ausbildung setzt, erfährst du in unserem Ratgeber. Wir erklären dir zudem, welche Abschlüsse möglich sind und was du mit deiner kinesiologischen Ausbildung anfangen kannst.
Dass du auch im Winter deine Körpertemperatur hältst, verdankst du der Thermogenese. Durch Bewegung und Nahrung erzeugst du die Wärme, die dein Organismus braucht. Diese Fähigkeit teilst du mit allen gleichwarmen Tieren. Indem sich der Energieverbrauch erhöht, lässt sich mithilfe der Thermogenese aber auch die Fettverbrennung ankurbeln. Mehr zum Thema gibt es hier.