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Die Blutegeltherapie – kleine Heiler auf dem Vormarsch

Die Blutegeltherapie – kleine Heiler auf dem Vormarsch

Eine Blutegel- oder auch Hirudotherapie ist zugegebenermassen etwas gewöhnungsbedürftig und der Patient muss sich mit dem Gedanken erst anfreunden, dass sich die kleinen Blutsauger an ihm festbeissen und sich an seinem Blut laben. Dabei ist diese Therapie in der Naturheilkunde schon seit Jahrhunderten eine effektive Behandlungsmethode für eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen. Hirudo medicinalis heisst die Art Blutegel, die zu medizinischen Zwecken am Menschen eingesetzt werden. Sie werden in speziellen Zuchtteichen kultiviert und einmalig in der Therapie eingesetzt, sodass sie keine Krankheitserreger in sich tragen. Hier bekommst du Antwort auf die wichtigsten Fragen zu dieser aussergewöhnlichen Therapie.

Was sind Blutegel?

Blutegel gehören zu den Ringelwümern und sind somit mit den Regenwürmern verwandt. Sie ernähren sich von tierischen Proteinen und werden deshalb in der Medizin zu therapeutischen Zwecken genutzt. Der medizinische Blutegel ist etwa fünf bis zehn Zentimeter lang, dunkelbraun bis schwarz gefärbt und sowohl am Kopf wie am Hinterende befindet sich je eine Saugscheibe. In der freien Natur lebt ein Blutegel in kleinen Gewässern mit Süsswasser. Allerdings begegnest du einem Blutegel relativ selten, weil ihre Lebensräume wie Teiche und Tümpel zunehmend verschwinden. Für die Therapie werden medizinische Blutegel in speziellen Einrichtungen gezüchtet. Dadurch ist garantiert, dass die Tiere keimfrei sind und keine Krankheiten übertragen.

Wie ist die Wirkung bei einer Blutegeltherapie in der Naturheilkunde?

Die Blutegeltherapie gehört zu den ausleitenden Verfahren und ihre Wirkung basiert auf folgenden Faktoren:

  1. Bissreiz
  2. Substanzen im Speichel des Egels
  3. Bakterienflora im Egel zur Aktivierung des Immunsystems
  4. Aderlass

Über 20 Substanzen im Speichel des Blutegels verfügen über eine gesundheitsfördernde Wirkung. Die grösste Bedeutung bei der Therapie haben aber die Stoffe Eglin und Hirudin. Eglin wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend, während Hirudin die Blutgerinnung hemmt und somit einen konstanten Blutfluss verursacht. Dem Stoff wird eine Wirkung gegen Thrombosen und Embolien nachgesagt und soll Gefässkrämpfe lösen. Ebenso beschleunigt er den Lymphfluss und stärkt das körpereigene Immunsystem. Durch den Aderlass wird das Blut verdünnt, weil der Körper das entnommene Blut im ersten Schritt durch Gewebeflüssigkeit ersetzt.

Wie läuft eine Blutegelbehandlung ab?

  1. Beratungsgespräch und Anamnese
  2. Blutabnahme zum Ausschluss einer Blutarmut beim Patienten
  3. Vorbereitung des Patienten vor der Blutegelbehandlung
  4. Blutegelbehandlung
  5. Versorgung der Bissstelle

Blutegel sind sehr empfindliche Tiere und reagieren sensibel auf alle Art von Duftstoffen. Deshalb dürfen Patienten etwa drei Tage vor der Behandlung kein Deo, Parfüm oder auch Duschgel benutzen. Der medizinische Blutegel wird mit einer Pinzette auf dem gewünschten Hautbereich platziert. Bis der Blutegel zubeisst, wird er mit Hilfe eines umgestülpten Glases in Position gehalten. Hat er erstmal angebissen, saugt ein Blutegel zwischen zehn bis 20 Milliliter Blut auf und fällt danach ab. In der Regel werden bei einer Sitzung zwischen zwei und sechs Blutegel eingesetzt und du musst mit einer Saugdauer von 30 Minuten bis zu zwei Stunden rechnen. Die Wunde blutet anschliessend weiter, was durchaus erwünscht ist und die Wirksamkeit der Behandlung erhöht. Viele Patienten berichten, dass ihre Schmerzen bereits während der Behandlung nachlassen. Die Wunde wird mit einem sterilen Verband versorgt und blutet noch etwa zwölf Stunden nach.

Verursacht es Schmerzen, wenn die Tierchen zubeissen?

Obwohl der Blutegel zwei Mäuler mit rund 240 Zähnchen hat, ist sein Biss für dich kaum zu spüren. Er dringt mit den winzigen Zähnchen in die Haut ein und sondert sofort ein betäubendes Sekret ab. Der Biss eines Blutegels verursacht deswegen keine Schmerzen. Am ehesten lässt sich der Biss mit einem Mückenstich vergleichen.

Wie oft wird ein Blutegel eingesetzt?

Die medizinischen Blutegel werden nur ein einziges Mal bei der Behandlung eingesetzt, da sie durch das Blut mit Keimen kontaminiert werden könnten. Deshalb werden sie nach der Blutegelbehandlung eines Patienten vernichtet (Einlegen in Spiritus oder Einfrieren bei tiefen Temperaturen).

Bei welchen Erkrankungen können Blutegel eingesetzt werden?

Eine Behandlung mit Blutegeln findet vor allem bei folgenden Erkrankungen und Beschwerden Anwendung:

  • schmerzhafte Gelenkarthrosen
  • rheumatische Erkrankungen
  • chronische Entzündungen
  • Thrombosen
  • Krampfadern
  • Hämorrhoiden
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Leber- und Lymphstau
  • Migräne

Welche Nebenwirkungen hat die Therapie?

Häufig kommt es nach der Therapie zu meist harmlosen Nebenwirkungen. Direkt nach der Behandlung kann es zu einem Absinken des Blutdrucks kommen, das zu einer Schwächung des Kreislaufs führt. Da die Tierchen zubeissen, kann es rund um die Bissstelle zu kleinen Blutergüssen kommen, die aber meist binnen einiger Tage von alleine abklingen. Die Bissstelle schwillt zudem leicht an und auch noch Tage nach der Behandlung verspürst du einen Juckreiz. Ein Aufkratzen dieser Stellen solltest du unbedingt vermeiden, um Wundinfektionen mit Keimen zu vermeiden. Im Normalfall bilden sich Rötungen und leichte Schwellungen innerhalb 48 Stunden nach der Behandlung zurück. Bei älteren Patienten oder Menschen mit verstärkter Narbenbildung kann in seltenen Fällen eine Narbe zurückbleiben. Für folgende Personen ist die Therapie nicht geeignet:

  • Patienten, die einen Blutverdünner einnehmen müssen
  • Patienten mit Diabetes (beeinträchtigte Wundheilung)
  • Patienten mit Autoimmunerkrankungen
  • Schwangere
  • Kinder

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