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Yin Yang Bedeutung – Gegensätze, die die Welt in Balance halten

Yin Yang Bedeutung – Gegensätze, die die Welt in Balance halten

Yin und Yang sind schon lange ein fester Bestandteil der chinesischen Philosophie. Daraus wurden spätestens seit dem dritten Jahrhundert vor Christus Lehren für die Medizin, die Gesellschaft und den Staat abgeleitet. Aber auch andere Völker, unter anderem im Westen, kennen dieses Prinzip der Gegensätze und des Gleichgewichts. Bei der Bedeutung beziehungsweise Interpretation von Yin und Yang geht es nämlich vor allem um die Erkenntnis, dass nichts ohne sein Anderes, seinen Gegensatz, existiert. Das heute bekannte Symbol zeigt dies durch die zwei ineinander greifenden Hälften. Die Bedeutung von Yin und Yang ist gerade in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gross.

Wie bedeuten die Yin und Yang?

Die Bedeutung von Yin und Yang entspricht am ehesten der von „gebend“ und „nehmend“ oder „aktiv“ und „passiv“. Dabei wird die Beziehung von Dingen oder Zuständen zueinander als Wechselwirkung und nicht als Konkurrenz verstanden. Eines bedingt das andere und umgekehrt. Aus der Lehre von Yin und Yang lässt sich deshalb nicht zwingend etwas über „Gutes“ und „Böses“ ableiten. Wenn beide Kräfte im Gleichgewicht stehen, ist die Harmonie hergestellt – und damit auch die Welt in Balance gehalten. Überwiegt eine Kraft, kommt es zu Störungen. Unter anderem werden so Krankheiten erklärt oder auch persönliches Leid. Ein Grundsatz nämlich liegt in einer Form von Mittelmass: So soll etwa in guten Zeiten dir Vorbereitung auf schlechtere Zeiten getroffen werden und in schlechten Zeiten soll auf die guten hin gearbeitet werden. Der Daoismus, der in seinen vielen Ausprägungen als chinesische Leitweltanschauung verstanden werden kann, ist in seinen Grundsätzen eng mit diesem Prinzip verwoben. Eine wichtige Säule des Daoismus ist es etwa, dass sich die Dinge stets fügen. Dies ergibt sich aus der Idee, dass durch die Kräfte Yin und Yang die Balance auf natürliche Art und Weise erhalten wird.

Welche Gegensätze beschreiben Yin und Yang?

Yin steht für den Schatten und das Weibliche sowie für das Empfangende. Dem dunklen Teil des Symbols werden unter anderem folgende Begriffe zugeschrieben:

  • dunkel
  • kalt
  • Nacht
  • Norden
  • Wasser
  • Mond
  • Erde

Yang, das helle Zeichen, steht hingegen für das Licht, das Männliche und das Aktive. Weitere Begriffe sind:

  • hell
  • warm
  • Tag
  • Süden
  • Feuer
  • Sonne
  • Himmel

Die Gegensätze können laut der daoistischen Lehre nicht unabhängig voneinander existieren. Die Bewegung zwischen den Kräften sorgt für das Gleichgewicht, das allen natürlichen Phänomen und letztlich auch der Gesundheit zugrunde liegt.

Was ist die Bedeutung von Yin und Yang für das Gleichgewicht in Körper und Geist?

In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden Yin und Yang Bedeutungen zugeschrieben, die sich auf Organe oder Prozesse im Körper beziehen. So steht Yin etwa für das Blut, den Schweiss und den Geist. Yang hingegen steht für Stoffwechsel, Hitze und Kraft. Der Mangel an einer der Kräfte führe zu Krankheitssymptomen. Da nach der entsprechenden Lehre nur ein gesunder Körper auch einen gesunden Geist beherbergt, ist ein Ungleichgewicht gleichbedeutend mit körperlichen und seelischen Leiden. Die Bedeutung von Yin und Yang für Körper und Geist ist deshalb immens.

Welche Rolle spielen Yin und Yang in der Traditionellen Chinesischen Medizin?

In der TCM werden Leiden durch zu viel oder zu wenig Yin oder Yang erklärt. Beispiele für eine Yang-Schwäche sind etwa Müdigkeit und Frösteln. Bei zu viel Yang kommt es hingegen zu Hitzewallungen, Herzproblemen oder Übergewicht. Yin-Schwächen äussern sich hingegen in Blässe, Nervosität und trockenen Schleimhäuten. Ein Überschuss führt zu starken Sekretionen. Yin-Organe sind:

  • Leber
  • Nieren
  • Lungen
  • Milz
  • Herz
  • Perikard (Herzbeutel)

Die Yang-Organe sind:

  • Dickdarm
  • Dünndarm
  • Magen
  • Blase
  • Gallenblase
  • Dreifacher Erwärmer (kein stoffliches Organ)

Zugleich steht Yang für das Äussere und Yin für das Innere des Körpers. In der TCM werden Leiden entsprechend ihrer Ausprägungen auf einen Mangel oder Überschuss von Yin und Yang sowie auf die äusseren und inneren Einflüsse hierauf zurückgeführt. Ziel ist es, durch die Behandlung der damit assoziierten Organe das Gleichgewicht wieder herzustellen.

Wie werden Yin und Yang in der TCM angewandt?

Die Anwendung von Yin und Yang in der Traditionellen Chinesischen Medizin basiert auch auf den Gegensätzen. Hierfür wird der Erkrankte klassifiziert, indem auf Muster, die sich durch Ungleichgewichte ergeben, geachtet wird. So gibt es Yin-Zeichen und Yang-Zeichen. Ausserdem werden so Rückschlüsse auf das Qi (den Energiefluss zwischen Yin und Yang) gezogen. Aus diesen Klassifizierungen ergeben sich schliesslich Diagnosen und Mutmassungen über die Ursachen der Leiden. Die Behandlung in der TCM stimmt deshalb oftmals nicht mit der der sogenannten westlichen Medizin überein. Heilungsverfahren sind vor allem Naturheilmittel, Bewegungstherapien, Akupunktur und Diäten.

Was verbindet Yin und Yang mit der Akupunktur?

Yin und Yang wirken miteinander und aufeinander. Qi ist – vereinfacht ausgedrückt – die Energie dazwischen und in der Welt. Es fliesst im Körper durch gewisse Bahnen beziehungsweise Meridiane. Auf diesen liegen insgesamt 365 Akupunktur-Punkte, die stimuliert werden können, um dem Qi beim Fliessen zu helfen oder es in Bewegung zu versetzen. Akupunktur soll also stimulierend oder regulierend auf den Kräftefluss im Körper wirken. Akupunktur ist in seiner Wirkung umstritten. Wie und ob sie wirkt, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Aus der TCM ist sie jedoch nicht wegzudenken und macht dort einen grossen Teil des Behandlungsspektrums aus. Zur konkreten Behandlung werden bestimmte Punkte durch Nadeln stimuliert, gegebenenfalls erwärmt und anschliessend massiert. So soll es zu einem besseren Kräftegleichgewicht im Körper kommen.

Welche Lebenseinstellung nehme ich mit den Prinzipien Yin und Yang an?

Du kannst durch das Prinzip Yin und Yang deine eigene Weltanschauung ergänzen. Unabhängig davon, welchen Stellenwert die Traditionelle Chinesische Medizin bei dir hat, ist Yin und Yang vor allem eine Philosophie der Betrachtung. Es geht um das Verständnis, dass ohne Licht kein Schatten sein kann und ohne Schatten kein Licht. Der Daoismus betont eine Akzeptanz von Kausalität und Wechselwirkungen: Nichts geschieht ohne Einfluss und nichts bleibt ohne Einfluss. Deshalb bietet diese Weltanschauung auch die Möglichkeit, Dinge einfach mal ihren Gang gehen zu lassen und anzunehmen, dass sie sich fügen werden. In Gleichgewichte soll nämlich möglichst nicht eingegriffen werden. Damit stehen Yin und Yang im starken Gegensatz zu einer Betrachtungsweise, die ständig von der Notwendigkeit des Handelns und der Veränderung getrieben ist. Eine zentrale Idee, die du dem Daoismus entnehmen kannst, ist deshalb Gelassenheit und eine ganzheitliche Betrachtung der Welt. Manchmal ist eben besser, kurz zu warten, zu verstehen und nicht nur einen Aspekt einer Sache zu sehen.

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