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Über 80 Prozenzt dieser speziellen Punkte findest du an gut fühlbaren Stellen der Haut. Meist handelt es sich dabei um kleine Vertiefungen oder Spalten. An diesen Stellen liegen Knotenpunkte von Nervenfasern, die den Grossteil des vegetativen Nervensystems bilden. Die Anzahl der Akupunkturpunkte hängt im Wesentlichen von der Länge der Meridiane ab. Lange Körpermeridiane haben viele Akupunkturpunkte, kurze dagegen sehr wenige. Jeder Akupunkturpunkt hat einen speziellen chinesischen Namen und eine eigene Nummer. Akupunkturpunkte werden dabei in einzelnen Gruppen zusammengefasst. Dazu zählen in erster Linie die sogenannten Nah- und Fernpunkte. Zudem gibt es noch einige andere Gruppen von Akupunkturpunkten, die hauptsächlich in die folgenden Kategorien eingeteilt werden:
Die Akupunkturpunkte bilden ein Netzwerk, das unseren gesamten Körper bedeckt. Alle diese Punkte liegen auf sogenannten Leitbahnen. Ausnahmen bilden dabei die Ashi-Punkte oder Triggerpunkte. Sie können sich auch neben den Leitbahnen befinden und reagieren empfindlich auf Schmerz.
Die TCM kennt insgesamt rund 60 Meridiane. Diese werden in verschiedene Hauptbereiche unterteilt. Dazu zählen:
Die Meridiane oder Leitbahnen verlaufen von den Zehen zum Körperstamm und von dort zu den Fingern oder umgekehrt. Im ersten Fall spricht man von Yin-Meridianen und im zweiten von Yang-Meridianen. Die zwölf Hauptmeridiane werden dabei den wichtigsten Körperorganen zugeordnet. Diese sind die Lunge, der Dickdarm, der Magen, die Milz, Das Herz, der Dünndarm, die Blase, die Nieren, die Gallenblase und die Leber. Dazu kommen noch das sogenannte Perikard und der dreifache Erwärmer. Die ausserordentlichen Meridiane werden auch Wundermeridiane genannt. Sie haben ihren anatomischen Ursprung in den einzelnen Körperorganen. Die Sondermeridiane stellen eine Beziehung zwischen den einzelnen Organen her. Die tendinomuskulären Meridiane unterstützen in erster Linie die Blutzirkulation. Die Luo-Gefässe verbinden das Innere mit dem Aussen und haben eine Kontrollfunktion.
Heute wird die Methode bei vielen verschiedenen Krankheiten und Symptomen eingesetzt. Mittlerweile gibt es sogar eine Indikationsliste, die von der WHO erstellt wurde. Zu den wichtigsten Erkrankungen zählen dabei:
Aber auch bei Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten oder in der Gynäkologie kommt die Akupunktur zur Anwendung. In der TCM ist die Akupunktur ein Teil der gesamten Medizin. Parallel dazu werden auch Mittel aus der chinesischen Naturheilkunde eingesetzt. Dazu gehören Präparate für die Homöopathie und Pilze wie beispielsweise Polyporus. Die tatsächliche Wirkung der Akupunktur bei der Behandlung von Krankheiten ist wissenschaftlich teilweise noch umstritten. Fest steht jedoch, dass die Akupunkturpunkte die Ausschüttung körpereigener Substanzen wie den Endorphinen begünstigen. Die Freisetzung der Substanzen kann durch Druck auf bestimmte Stellen im Bereich der Wurzeln (Radix) sowie im Fibrosum eingeleitet werden. Als Radix bezeichnen Anatomen den wurzelartigen Anteil bestimmter Strukturen wie die Nasenwurzel oder die Lungenwurzel. Das Fibrosum ist eine Gewebeschicht.
In der Regel bildet die Therapie mit Nadeln die übliche Form der Akupunktur. Daneben gibt es jedoch andere Methoden, um die Meridiane über die einzelnen Akupunkturpunkte zu stimulieren. Eine weitere Möglichkeit bildet etwa die sogenannte Moxibustion. Bei dieser Methode werden die Akupunkturpunkte mithilfe von erhitztem Moxakraut erwärmt. Auch die Akupressur ist eine Möglichkeit, um die Akupunkturpunkte zu stimulieren. Dabei wird auf die entsprechenden Stellen ein bestimmter Druck ausgeübt. Eine moderne Form der Akupunktur stellt die Laser- oder Elektroakupunktur dar. Anstatt herkömmlicher Nadeln kommen hier ein Laser oder schwache elektrische Ströme zum Einsatz. Auch diese Therapieform ist relativ schmerzlos. Als Sonderformen der Akupunktur gilt die Stimulation bestimmter Punkte am menschlichen Körper. Zu diesen gehören:
In der Ohrmuschel gibt es rund 200 Punkte. Die Fusspunkte helfen am besten bei der Behandlung von chronischen Schmerzen oder Beschwerden in Gelenken und Beinen. Auf der Hand finden sich über 100 Akupunkturpunkte. Die Akupunkturpunkte am Schädel eigenen sich in erster Linie zur Behandlung von neurologischen Störungen.
Die häufigsten Symptome und Beschwerden, bei denen eine Akupunktur hilft, sind in erster Linie:
Ausserdem gibt es einige Akupunkturpunkte, die bei der Geburtsvorbereitung hilfreich sind.
Wissenschaftlichen Studien zufolge werden durch den Einstich an den Akupunkturpunkten bestimmte biochemische Botenstoffe freigesetzt. Diese stimulieren im Gehirn verschiedene Areale. An der Einstichstelle werden körpereigene Opioide abgesondert und die Durchblutung wird gefördert. Durch die Reizung der Akupunkturpunkte werden zudem im Rückenmark Reflexbögen aktiviert. Diese hemmen die Schmerzempfindung und lockern die Muskulatur. Dabei werden auch bestimmte Organe wie Gallenblase, Magen, Leber oder Nieren stimuliert. Zu den konkreten Wirkungen beim Patienten zählen vor allem:
Daneben wirkt die Akupunktur auch stimulierend auf das Immunsystem sowie auf das vegetative Nervensystem.
Bei der Akupunktur werden die einzelnen Akupunkturpunkte meist mit einer Nadel stimuliert. Wie tief die Nadel eingestochen wird, hängt von der Beschaffenheit des jeweiligen Akupunkturpunkts ab. Meist dreht der Akupunkteur die Nadel leicht oder setzt sie unter Strom. Insgesamt setzt man bei einer Behandlung zehn bis zwanzig Nadeln ein. Die Behandlung dauert rund eine halbe Stunde. Bei der Ohrakupunktur können die Nadeln auch über einen längeren Zeitraum an der Ohrmuschel befestigt werden und damit eine Dauertherapie einleiten.
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