Gardelle Catherine (Bursins)

Akupunktur nimmt in der traditionellen chinesischen Medizin einen wichtigen Platz ein, ebenso wie Phytotherapie, Diätetik, Tui Na (therapeutische Massage) und Moxibustion. Die Akupunktur ist seit mehr als 2500 Jahren bekannt und dient der Behandlung und vor allem der Gesunderhaltung von Lebewesen, sowohl von Menschen als auch von Tieren. Aus der Naturbeobachtung kommend, basiert die Akupunktur auf der taoistischen Kosmologie und den Begriffen u.a. von Yin und Yang und den 5 Elementen (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser). Die traditionelle chinesische Medizin basiert auf dem Prinzip, dass der Körper und der Geist des Menschen eine Einheit bilden und dass sie mit der Natur, die sie umgibt und formt, in Wechselwirkung stehen.

Es handelt sich um eine funktionelle, globale und ganzheitliche Medizin, deren therapeutische Prinzipien auf den Vitalfunktionen und einer ursprünglichen, überlieferten Physiopathologie beruhen (Yin-Yang, Heiß-Kalt, Innen-Außen, Fülle-Leere-Syndrome usw.). Der Mensch, ein wahrer "Energiefahrplan", muss ein gewisses Gleichgewicht zwischen seiner Innerlichkeit und seiner äußeren Umgebung aufrechterhalten. Seine Lebensenergie, das Qi, muss ungehindert und in ausreichender Menge durch den Körper fließen. Der Akupunkteur ist wie ein Präzisionsuhrmacher in der Lage, über die Hände (Akupunktur) oder Finger (traditionelle chinesische Energie) Ungleichgewichte zu diagnostizieren, zu verhindern und zu behandeln.

Mit ihrer ganz besonderen und originellen Physiologie und Semiologie hat es die traditionelle chinesische Medizin geschafft, sich an die westliche Welt anzupassen, komplementär mit der allopathischen Medizin zu arbeiten und ihre Adelstitel zu verdienen, indem sie der Öffentlichkeit eine breite Palette von Indikationen anbietet.